„Thats not a f*** trail!“
Mit einem Reisebus fahre
ich von Kuala Lumpur in die Cameron Highlands. Bekannt sind diese vor allem für
ihre Frucht- und Teeplantagen, sowie dem Mossy Forest. Der Ort Tanah Rata besteht eigentlich nur aus einer Straße mit vielen Restaurants und Souvenirläden an
sich nicht wirklich sehenswert. Nach
einem köstlichen Abendessen in einem indischen Restaurant treffe ich beim Bananenkauf
Igor, ein Pole aus Krakau der die Zeit zwischen altem und neuem Job nutzt um zu
reisen. Wir kommen ins Gespräch und er erzählt, dass er nicht die teure
Touristentour machen möchte, bei welcher man von einer Station zur anderen
gefahren wird, sondern auf eigene Faust wandern möchte. Mein Abenteuerinstinkt
ist geweckt und ich frage ob ich mich ihm anschließen könnte. In meinem Lonely
Planet (Geschenk der holländischen Mädchen) wird davor gewarnt alleine die
Route zu gehen, da des öfteren Touristen (speziell Frauen) überfallen werden. Ohne
Igor hätte ich die Tour niemals alleine machen können, so ein Glück!
Let´s go! |
Wir treffen uns am
nächsten Tag in aller Frühe am Busbahnhof und fahren mit dem Regionalbus in das nächste Dorf. Von dort aus und mit Karte ausgestattet beginnt unsere Tour in den Mossy
Forest. Zu dieser Zeit des Jahres ist es in den Cameron Highlands sehr frisch
und da Wet Season ist natürlich auch regnerisch und nebelig. Wir wandern drei
Stunden lang den Trail entlang und müssen des öfteren innehalten um überhaupt
erkennen zu können was der Weg sein soll. Eine Stelle ist so steil und
rutschig, dass Igor belustigt ruft: „That´s not a fucking trail“, wir sehen es
beide als Abenteuer und klettern euphorisch weiter durch das Dickicht. Immer
wieder werden wir von Regenschauern erwischt oder versinken mit den Schuhen im
sumpfigen Boden. Für solch ein Wetter bin ich leider überhaupt nicht
ausgestattet, aber ich habe Glück und Igor leiht mir sein Regencape. Wir
erreichen den höchsten Punkt des Berges und genießen den Ausblick ins NICHTS.
Dank dichtem Nebel sieht man nämlich nur weiß, doch das etwas mystische hat
auch seinen Reiz! Wir gehen eine weitere Stunde und gelangen zu den berühmten
Teeplantagen. Ich hatte bereits im Internet Fotos gesehen und diese hatten
nicht zu viel versprochen. Satte grüne Plantagen und wieder dieser Nebel – ich
komme mir vor wie in Herr der Ringe!
Völlig durchnässt und
erschöpft kommen wir am frühen Nachmittag in der Tee Fabrik an. Dort wärmen wir
uns natürlich erst einmal mit einer heißen Tasse Schwarztee auf und lassen den Vormittag
Revue passieren. Selbst Igor der viel
wandert und Sport treibt meint, dass er selten solch eine abenteuerliche Tour
gemacht hat.
Mossy Forest |
Blick ins Nichts |
Teeplantagen |
Da Igor am selben Tag
noch nach Kuala Lumpur fährt, machen wir uns zu Fuß zurück ins Dorf. Nach einer
Stunde Marsch und langsam steigendem Zeitdruck winken wir einen Bus heran um
mit diesem in unser Dorf zu fahren. Es stellt sich jedoch heraus, dass wir
komplett in die falsche Richtung gelaufen sind. Da hilft alles nichts mehr,
jetzt heißt es Daumen raus und hitchhiken! Anfangs braucht es ein wenig, doch
dann erwischen wir gleich zwei Autos hintereinander und dürfen (damit das
Abenteuer weitergeht) hinten auf der Ladefläche mitfahren.
Total verdreckt aber
glücklich erreichen wir sogar pünktlich das Dorf. Während Igor Richtung Süden
fährt beschließe ich mich auf den Weg nach Thailand zu machen.
Auch ein Traveller braucht einmal Urlaub vom Reisen, deshalb genieße ich jetzt erst einmal die Strände Thailands und erkunde mit dem Roller die schönen Inseln.
That´s not a fucking trail! [Igor Mróz] |
Wald und Nebel |
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Urlaub vom Reisen |
Let´s explore the islands! |
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