To see things thousands of miles away,
things hidden behind walls and within rooms,
things dangerous to come to, to draw closer, to see and be amazed.

29. September 2014

Townsville / Little Crystal Creek

Invasion der Flughunde

Unser Roadtrip beginnt am Freitag, nachdem Phillo zurück von seinem Segelturn ist. Wir starten Richtung Townsville mit dem Ziel Magnetic Island. Ich darf das erste mal in Australien Autofahren und muss jedes mal lachen, wenn ich statt dem Blinker die Scheibenwischer betätige, aber das wird noch! Am späten Nachmittag erreichen wir die Stadt und überlegen was wir noch machen könnten. Tripadvisor rät uns zum Besuch im Botanischen Garten und wir folgen dem weisen Rat.

Mannas on the Road

Das Regenwald Areal ist abgesperrt wegen Flying Foxes, wir stehen vor dem Schild und heben unsere Köpfe. So etwas hat noch keiner von uns gesehen, abertausende von Fledermäusen schlafen in den Bäumen über uns und besetzen alle Bäume in der Umgebung. Wir spazieren weiter durch den Botanischen Garten und beschließen bis Sonnenuntergang zu warten um die Tiere fliegen zu sehen. Nach 30 Minuten warten gibt es die ersten Bewegungen im Baum und kurz darauf starten sie los, der Schwarm an Fledermäusen will nicht mehr aufhören und der Geräuschpegel wird immer lauter! Wir sind wie gefesselt während der Himmel über uns kaum mehr zu sehen ist. Ab und an hört man einen lauten „Flatsch“ und es kommt wie es kommen muss, Isabelle & Phillo werden angekackt und freuen sich komischerweise darüber #versteheeinerdiesebeiden.


(noch) schlafende Flying Foxes
sitting, waiting, wishing

Spektakulär



Bat that!


ogschissn

Völlig im Rausch des Erlebten fahren wir auf den nächstgelegenen Campingplatz und müssen uns immer wieder das Video ansehen, weil es so unglaublich war, dass man es kaum in Worte fassen kann.

Am nächsten Tag beschließen wir aus Kostengründen Magnetic Island sein zu lassen und lieber weiter Richtung Cairns zu fahren. Auf der Strecke entdecken wir ein Schild mit „Little Crystal Creek“ und biegen gleich mal ab. Das ist das schöne an spontanen Mitfahrern, man weiß nie wo die Reise hingeht J. Die Schlucht entpuppt sich als kleines Naturwunder.  Mitten im Wald, Wasserfall, kristallklares Wasser und viele Gumpen. Erst klettert jeder für sich und erkundet die Landschaft, dann startet Philipp mit einem Sprung vom Wasserfall ins kühle Nass. Isabelle nach ein wenig zögern hinterher, ich muss mir eine andere Stelle suchen, da ich ein Problem mit nichtsenkrechten Felsen habe. Der Fluss hat aus den Steinen Rutschen und kleine Badebecken gezaubert und ist schnell einer unserer Lieblingsplätze in Australien.


JUMP!
Paradise

Weiter geht unser Roadtrip wir stoppen an weiteren Creeks, Wasserfällen & Views und fahren über Umwege immer weiter Richtung Cairns. Das gute an Australien sind die vielen gratis Campingplätze. Manchmal sind sogar (kalte) Duschen dabei und die Natur ist der Hammer! Am Abend erreichen wir einen, leider kostenpflichtigen, Campingplatz direkt am See (mit Krokodilwarnung – na super!).  Abends zeigt uns Philipp mit welchen Einstellungen an der Kamera es möglich ist, den unbeschreiblich schönen Sternenhimmel Australiens zu fotografieren. Zudem gibt es die tolle Funktion mit Licht etwas in den Himmel zu schreiben, was wir natürlich ausprobieren J

Sternenhimmel

Love Peace and Happiness




Heute haben wir am Morgen Cairns erreicht und werden die nächsten Tage hier verbringen. Die ersten gemeinsamen Roadtrips haben auf alle Fälle viel Spaß gemacht und sind tausend mal lustiger als Hitch Hiken oder Bus fahren!
Erfischend


Birds

Botanic Garden

Baumstrauß



Gruselfilmstimmung







Schogli






24. September 2014

New Travelmate

Es kommt doch immer anders als geplant

In den letzten zwei Tagen hat sich so vieles an unseren Plänen geändert, dass darüber einfach Bericht erstattet werden muss :)

Der eigentliche Plan war mit Todd nach Cairns zu fahren und dort einen Job zu finden bzw. mithilfe von Hitch Hiking weiter zu reisen.
Kurz vor unserer Abreise in Airlie Beach treffen wir dann auf der Straße Philipp, ein deutscher Architekt aus Aachen (ja er kennt Geilenkirchen!) und erfahren, dass er noch Travelmates für die Weiterfahrt sucht. Da wir uns von Beginn an super verstehen, steht schnell fest, dass wir das wohl sein werden! 
Todd fährt also alleine nach Cairns und wir bleiben in Airlie und ziehen um zu Jimmy -dem Van- und Philipp auf den Campingplatz. Das Travellerleben wird immer travelliger (wenn es das Wort geben würde) und ich werde von Tag zu Tag glücklicher! Genau das hab ich mir seit Ankunft in Australien gewünscht. Ein Auto mit coolen Leuten die einfach da stoppen wo es ihnen gefällt und so viel wie möglich von diesem traumhaften Land sehen möchten. Philipp ist froh, wir sind glücklich - Happy Campingfamily!

Home sweet home <3


Neben Architektur interessiert er sich auch leidenschaftlich für Fotografie, dass heißt ab sofort wird unsere Reise mit wunderschönen Aufnahmen dokumentiert...aaah! :D
Wer schon einmal einen kleinen Vorgeschmack haben möchte, kann auch einen Blick auf seinen Blog werfen #hierkönnteauchihrewerbungstehen: http://philippwendt.de/

Wir wollen zuerst nach Cairns mit Zwischenstopp auf Magnetic Island & Wanderung am Cape Tribulation und wenn wir uns weiterhin so gut verstehen, einmal rundherum bis Sydney! Da es im 4 Wheel Drive nur zwei Sitzplätze gibt, muss sich einer mit dem Liegeplatz hinten zufrieden geben, aber das sollte das geringste Problem sein :)

Wir sind gespannt wie es weitergeht, aber ´mia hom a guads gfui"!


Jimmy
Erstes gemeinsames Abendessen - Thai Curry a`la Camping


Erste Nacht im Auto

Die Crew 

21. September 2014

Airlie Beach

White Whiter Whitsunday Island!

Das kleine Städtchen Airlie Beach schließen Schogli und ich gleich in unser Herz.  Es besteht eigentlich nur aus einer Straße mit vielen Lädchen und Restaurants doch mit so viel Charme, dass man es einfach lieben muss. Das Herzstück bildet die „Lagune“, eine Art öffentliches Freibad, das mit Meerwasser gefüllt und mit Palmen bestückt ist. Hier halten wir uns die ersten drei Tage auf und genießen das Urlaubsfeeling, das hier vermittelt wird.

Lieblingsstädtchen

Lagune


Supertodd!

Todd muss leider jeden Abend in seiner Bar arbeiten, weshalb wir nicht viel mit ihm unternehmen können, deshalb kommen wir Berge zum Propheten und trinken in der „Breeze“ Bar unser Bier!

Nach drei Nächten in Todds Wohnung, in der wie uns in der zweiten Nacht klar wird, auch eine Ratte lebt (die irgendwie niemanden stört, außer uns in der Nacht o.O), ziehen wir um zu Paddy. Ein irischer Freund von Todd der vor kurzem in ein super schönes Penthouse mit Meerblick gezogen ist. Es gibt Pool, Gym & eine riesen Terrasse! So könnte man sich an couchsurfing gewöhnen ;)
Am ersten Abend kocht Paddy Fisch, den er mit Freunden geangelt hat. Seine Mitbewohner und einige Freunde kommen auch zur kleinen Einweihungssause und ich freue mich über das beste Essen seit ich in Australien angekommen bin!

Abendessen bei Mike Delfino (er sieht einfach genauso aus -> Desperate Housewifes)

Pesce <3

Das Leben wie es sein sollte - Couchsurfing im Penthouse 
Am Samstag besuchen Isabelle und ich einen der vielen Märkte, die es hier in Australien gibt und wandern dann weiter zum „New Beach“, dem schönsten Strand in Airlie.  Unser Lieblingsplatz steht gleich fest: Neben dem Schiffswrack! Wir halten Ausschau nach Jack Sparrow...! Abends sitzen wir beiden auf der Terrasse, als plötzlich ein Papagei auf dem Geländer landet um mit uns den Sonnenuntergang zu genießen -  das Karibikfeeling hält an!

Gestrandet


spontaner Besuch am Abend

Schogli & der Papagei genießen die letzten Sonnenstrahlen


Whitsunday Island

Sonntag morgen starten wir mit einer Reisetruppe eine Raftingtour zu Whitsunday Island.  Es ist leider ein wenig bewölkt und frisch aber das hält uns nicht vom Schnorcheln ab! Eine Stunde dürfen wir durch die Riffe schwimmen um die kunterbunte Welt der Fische zu bestaunen. Manche sehen so witzig aus, dass ich unter Wasser lachen muss - Wasser im Schnorchel -.-. Isabelle die kleine Wasserratte will gar nicht mehr raus aus dem Meer und ist die letzte die schließlich das Boot erreicht. 

Under Water in Down Under


Nach Unter- geht es nun Überwasser zur heiß ersehnten Insel. Wir erreichen die andere Seite und wandern durch den Nationalpark der bisschen Dschungelfeeling vermittelt zur Aussichtsplattform  - und sind platt! Was für ein Ausblick! Wunderschöner, weißer Sand und türkises Meer. Würde ich nicht direkt davor stehen, wäre ich mir sicher, dass es gephotoshopt ist! – Wir sind am Whitehaven Beach!


#nofilter

Paradise


Dann ist es endlich soweit, wir laufen direkt zu den Sandbänken und werden fast geblendet, so weiß ist der Sand. Ich singe die ganze Zeit „Aruba Jamaica“, dann nutzen wir die Gunst der Stunde und die wunderschöne Kulisse um ein paar schöne Fotos zu machen. Bei den Versuchen ein Rad zu schlagen machen wir uns fast in die Hose vor lachen, weil es so unsportlich und schlecht aussieht :D




Yogafigur "der Frosch"

"die verkrüppelte Giraffe"

Fun in the Sun


Hier bleib ich!


Am späten Nachmittag kommen wir erschöpft, aber glücklich wieder Zuhause an. Was für wunderschöne Tage wir hier verbracht haben! Wenn wir in Cairns keinen Job finden, kann ich mir definitiv vorstellen hier zu arbeiten und länger zu bleiben – eine Stadt genau nach meinem Geschmack J
Heute Nacht fahren wir aber erst einmal zusammen mit Todd & seiner Freundin nach Cairns zum Campen.









18. September 2014

On the Road

Hitch Hiking mit Schogli

Isabelle und ich treffen uns am Montagmorgen vor meinem Hostel. Endlich sind die Mannaschwestern wieder vereint! Isabelle die von mir vor Jahren den Spitznamen „Schörli“ bekommen hat, sieht aus wie ein kleines Hippie-Dschungelkind. Bevor sie zu mir nach Brisbane geflogen ist, hat sie einen Monat mit anderen Backpackern ein Leben im Wald geführt und somit in der Wildnis gelebt. Irgendwie erinnert sie mich an Mogli, deshalb: Schörli + Mogli = Schogli. Der Name ist so schlecht, dass wir beide lachen müssen, aber sie wird schon noch merken, dass es mein Ernst ist :D.

Wir freuen uns beide riesig uns wieder zu sehen und machen uns nach einem kleinen Frühstück auf Richtung Norden, das Ziel: Airlie Beach, wie? Hitch Hiking!
Voller Motivation starten wir mit unseren 20kg Rucksäcken mitten in der Stadt los Richtung Highway. Heute ist der heißeste Tag seit langem und wir finden einfach keine Haltebucht oder Tankstelle an welcher wir anfangen können. Nach zwei Stunden gehen, stehen, warten, schwitzen, hoffen winken wir uns ein Taxi heran und lassen uns zur nächsten Tankstelle an der Autobahn fahren – sonst kommen wir nie aus dieser Stadt raus! Ab da geht alles ganz fix und wir werden durchgehend von Truck- und Autofahrern mitgenommen.

Die Motivation sinkt mit den steigenden Temperaturen

Psychologiestunde im Auto
1122 Kilometer vor uns!
Am Abend erreichen wir Childers ein kleiner Durchfahrtsort mitten im Nirgendwo. Da wir noch kein Zelt haben suchen wir in Google nach dem nächsten Hostel. Gibt man jedoch „Childers Hostel“ ein kommen nur Nachrichten über den tragischen Brand eines Hostels und wie einige Backpacker dort ihr Leben verloren #sehrberuhigend
Am Ende landen wir in einem Working Hostel, dass die Unterkunft für Arbeiter auf der Farm ist. Die Bedingung, wir dürfen nur dort schlafen, wenn wir am nächsten Tag auf einer Tomatenfarm arbeiten. Wir sagen zu, es bleibt uns ja nichts anderes übrig. Das Hostel ist heruntergekommen und alles stinkt. Wir teilen uns das Zimmer mit zwei Schweden, die seit 9 Monaten in Australien sind, aber noch nichts von diesem Land gesehen sondern nur gearbeitet haben. Ich weiß nicht ob ich be- oder verwundert bin. In  einem so wunderschönen Land,  an so einem Ort zu versiffen, ist für mich kaum nachvollziehbar. Wir bekommen heraus, dass die Bezahlung für Tomaten pflanzen so schlecht ist und wir danach nochmal für die Dusche zahlen müssten. Es wäre mehr Verlust als Gewinn also, setzen wir uns zur Wehr und schaffen es, dass wir doch nicht auf die Farm müssen. Juhu!
Ich brauche eine Beschäftigung und verkrieche mich in die Küche um nach dem anstrengenden Tag zumindest eine gesunde Stärkung zu zaubern. Schon gleich werde ich von 5 somalischen Gastarbeitern umzingelt die seit 6 Monaten auf der Lemonfarm arbeiten und dort gut Geld verdienen. Die Jungs fackeln nicht lange und schon erhalte ich die ersten Heiratsoffers, but:„No thank you guys“.


Der einzige "Club" in Childers mit Isabelles Namen!

Am nächsten Tag reisen Isabelle und ich gleich weiter und haben Glück, denn gleich das zweite Auto, dass uns mitnimmt fährt bis nach Mackay also 7h Autofahrt schon mal sicher. Doch zu früh gefreut, die Dame um die 70, ist wirklich sehr eigen. Ich habe noch nie jemand so alten so viel fluchen gehört. Ihr Lieblingswort ist „bloody“, welches sie mit Leidenschaft mit allen Wörtern koppelt.  Ihr Auto ist sehr alt und die Klimaanlage funktioniert nicht, doch Fenster aufmachen ist verboten, da das Auto dann mehr Benzin verbraucht und sie ziemlich geizig ist #siebenstundensauna! Zudem verlangte sie am Ende auch noch Geld, was bei Hitch Hiking genau vermieden werden sollte, aber gut. Der meist einspurige Highway ist, wie in den meisten teilen Australiens, auf 100 km/h beschränkt und voller Baustellen. Es geht zäh voran, doch da sich die Umgebung kaum verändert und fast kein Ort auf dem Weg liegt, verliert man komplett das Zeitgefühl. Zum ersten Mal sehe ich Känguruherden auf Wiesen grasen und ein schönes Feuer auf Zuckerplantagen bei welchem die scharfen Blätter vor dem Ernten abgeflammt werden. Während der Autofahrten erfährt man viel von den Menschen und ich bin überrascht wie eigenbrötlerisch die meisten Australier sind. Die zwei Kerle in unserem Alter waren noch nie außerhalb ihres Staates Queensland, haben also nie etwas anders gesehen.  Die alte Frau, deren Haut komplett zerstört ist ,ermahnt uns die ganze Zeit Sonnencreme zu benutzen wegen Hautkrebs. Das paradoxe dabei ist, dass sie während dessen raucht (die einzigen schönen Minuten mit offenem Fenster!).

SAUTO  --> eine Mischung aus Sauna und Auto!


...und hinter uns nichts!


Zuckerrohrplantagen on fire

Ein weiterer junger Kerl nimmt uns mit bis nach Proserpine, von wo aus uns mein Freund Todd abholt. Um 21:00 Uhr erreichen wir endlich sein Haus und ich bin überglücklich, nach 1122 Kilometern endlich am Ziel angelangt zu sein. Er nimmt uns herzlich auf und wir fühlen uns gleich wohl in dem schönen Häuschen.


 
"Take it easy!
Don`t let the sound of your own wheels let drive you crazy"



Isabelle und ich nehmen uns vor so schnell es geht ein Zelt zu besorgen, so sparen wir uns Hostel und müssen bei einbrechender Dunkelheit (18 Uhr) nicht befürchten keine Unterkunft mehr zu finden. Die nächsten Tage werden wir hier in dem süßen Ort Airlie Beach verbringen mit viel Sonne & Meer, Bericht folgt! J

Schwesternselfie