Unser Roadtrip beginnt am Freitag, nachdem Phillo zurück von
seinem Segelturn ist. Wir starten Richtung Townsville mit dem Ziel Magnetic
Island. Ich darf das erste mal in Australien Autofahren und muss jedes mal lachen, wenn ich statt dem Blinker die Scheibenwischer betätige, aber das wird noch! Am späten Nachmittag erreichen wir die Stadt und überlegen was wir noch
machen könnten. Tripadvisor rät uns zum Besuch im Botanischen Garten und wir
folgen dem weisen Rat.
Mannas on the Road
Das Regenwald Areal ist abgesperrt wegen Flying Foxes, wir
stehen vor dem Schild und heben unsere Köpfe. So etwas hat noch keiner von uns
gesehen, abertausende von Fledermäusen schlafen in den Bäumen über uns und
besetzen alle Bäume in der Umgebung. Wir spazieren weiter durch den Botanischen
Garten und beschließen bis Sonnenuntergang zu warten um die Tiere fliegen zu
sehen. Nach 30 Minuten warten gibt es die ersten Bewegungen im Baum und kurz darauf
starten sie los, der Schwarm an Fledermäusen will nicht mehr aufhören und der
Geräuschpegel wird immer lauter! Wir sind wie gefesselt während der Himmel über
uns kaum mehr zu sehen ist. Ab und an hört man einen lauten „Flatsch“ und es
kommt wie es kommen muss, Isabelle & Phillo werden angekackt und freuen
sich komischerweise darüber #versteheeinerdiesebeiden.
(noch) schlafende Flying Foxes
sitting, waiting, wishing
Spektakulär
Bat that!
ogschissn
Völlig im Rausch des Erlebten fahren wir auf den
nächstgelegenen Campingplatz und müssen uns immer wieder das Video ansehen,
weil es so unglaublich war, dass man es kaum in Worte fassen kann.
Am nächsten Tag beschließen wir aus Kostengründen Magnetic
Island sein zu lassen und lieber weiter Richtung Cairns zu fahren. Auf der
Strecke entdecken wir ein Schild mit „Little Crystal Creek“ und biegen gleich
mal ab. Das ist das schöne an spontanen Mitfahrern, man weiß nie wo die Reise
hingeht J.
Die Schlucht entpuppt sich als kleines Naturwunder.Mitten im Wald, Wasserfall, kristallklares
Wasser und viele Gumpen. Erst klettert jeder für sich und erkundet die
Landschaft, dann startet Philipp mit einem Sprung vom Wasserfall ins kühle
Nass. Isabelle nach ein wenig zögern hinterher, ich muss mir eine andere Stelle
suchen, da ich ein Problem mit nichtsenkrechten Felsen habe. Der Fluss hat aus
den Steinen Rutschen und kleine Badebecken gezaubert und ist schnell einer
unserer Lieblingsplätze in Australien.
JUMP!
Paradise
Weiter geht unser Roadtrip wir stoppen an weiteren Creeks,
Wasserfällen & Views und fahren über Umwege immer weiter Richtung Cairns.
Das gute an Australien sind die vielen gratis Campingplätze. Manchmal sind
sogar (kalte) Duschen dabei und die Natur ist der Hammer! Am Abend erreichen
wir einen, leider kostenpflichtigen, Campingplatz direkt am See (mit
Krokodilwarnung – na super!).Abends
zeigt uns Philipp mit welchen Einstellungen an der Kamera es möglich ist, den
unbeschreiblich schönen Sternenhimmel Australiens zu fotografieren. Zudem gibt
es die tolle Funktion mit Licht etwas in den Himmel zu schreiben, was wir
natürlich ausprobieren J
Sternenhimmel
Love Peace and Happiness
Heute haben wir am Morgen Cairns erreicht und werden die nächsten Tage hier verbringen. Die ersten gemeinsamen Roadtrips
haben auf alle Fälle viel Spaß gemacht und sind tausend mal lustiger als Hitch
Hiken oder Bus fahren!
In den letzten zwei Tagen hat sich so vieles an unseren Plänen geändert, dass darüber einfach Bericht erstattet werden muss :)
Der eigentliche Plan war mit Todd nach Cairns zu fahren und dort einen Job zu finden bzw. mithilfe von Hitch Hiking weiter zu reisen.
Kurz vor unserer Abreise in Airlie Beach treffen wir dann auf der Straße Philipp, ein deutscher Architekt aus Aachen (ja er kennt Geilenkirchen!) und erfahren, dass er noch Travelmates für die Weiterfahrt sucht. Da wir uns von Beginn an super verstehen, steht schnell fest, dass wir das wohl sein werden!
Todd fährt also alleine nach Cairns und wir bleiben in Airlie und ziehen um zu Jimmy -dem Van- und Philipp auf den Campingplatz. Das Travellerleben wird immer travelliger (wenn es das Wort geben würde) und ich werde von Tag zu Tag glücklicher! Genau das hab ich mir seit Ankunft in Australien gewünscht. Ein Auto mit coolen Leuten die einfach da stoppen wo es ihnen gefällt und so viel wie möglich von diesem traumhaften Land sehen möchten. Philipp ist froh, wir sind glücklich - Happy Campingfamily!
Home sweet home <3
Neben Architektur interessiert er sich auch leidenschaftlich für Fotografie, dass heißt ab sofort wird unsere Reise mit wunderschönen Aufnahmen dokumentiert...aaah! :D
Wer schon einmal einen kleinen Vorgeschmack haben möchte, kann auch einen Blick auf seinen Blog werfen #hierkönnteauchihrewerbungstehen: http://philippwendt.de/
Wir wollen zuerst nach Cairns mit Zwischenstopp auf Magnetic Island & Wanderung am Cape Tribulation und wenn wir uns weiterhin so gut verstehen, einmal rundherum bis Sydney! Da es im 4 Wheel Drive nur zwei Sitzplätze gibt, muss sich einer mit dem Liegeplatz hinten zufrieden geben, aber das sollte das geringste Problem sein :)
Wir sind gespannt wie es weitergeht, aber ´mia hom a guads gfui"!
Das kleine Städtchen Airlie Beach schließen Schogli und ich
gleich in unser Herz.Es besteht
eigentlich nur aus einer Straße mit vielen Lädchen und Restaurants doch mit so
viel Charme, dass man es einfach lieben muss. Das Herzstück bildet die
„Lagune“, eine Art öffentliches Freibad, das mit Meerwasser gefüllt und mit
Palmen bestückt ist. Hier halten wir uns die ersten drei Tage auf und genießen
das Urlaubsfeeling, das hier vermittelt wird.
Lieblingsstädtchen
Lagune
Supertodd!
Todd muss leider jeden Abend in seiner Bar arbeiten, weshalb
wir nicht viel mit ihm unternehmen können, deshalb kommen wir Berge zum
Propheten und trinken in der „Breeze“ Bar unser Bier!
Nach drei Nächten in Todds Wohnung, in der wie uns in der
zweiten Nacht klar wird, auch eine Ratte lebt (die irgendwie niemanden stört,
außer uns in der Nacht o.O), ziehen wir um zu Paddy. Ein irischer Freund von
Todd der vor kurzem in ein super schönes Penthouse mit Meerblick gezogen ist. Es
gibt Pool, Gym & eine riesen Terrasse! So könnte man sich an couchsurfing
gewöhnen ;)
Am ersten Abend kocht Paddy Fisch, den er mit Freunden
geangelt hat. Seine Mitbewohner und einige Freunde kommen auch zur kleinen
Einweihungssause und ich freue mich über das beste Essen seit ich in Australien
angekommen bin!
Abendessen bei Mike Delfino (er sieht einfach genauso aus -> Desperate Housewifes)
Pesce <3
Das Leben wie es sein sollte - Couchsurfing im Penthouse
Am Samstag besuchen Isabelle und ich einen der vielen
Märkte, die es hier in Australien gibt und wandern dann weiter zum „New Beach“,
dem schönsten Strand in Airlie.Unser
Lieblingsplatz steht gleich fest: Neben dem Schiffswrack! Wir halten Ausschau
nach Jack Sparrow...! Abends sitzen wir beiden auf der Terrasse, als plötzlich
ein Papagei auf dem Geländer landet um mit uns den Sonnenuntergang zu genießen
-das Karibikfeeling hält an!
Gestrandet
spontaner Besuch am Abend
Schogli & der Papagei genießen die letzten Sonnenstrahlen
Whitsunday Island
Sonntag morgen starten wir mit einer Reisetruppe eine
Raftingtour zu Whitsunday Island. Es ist
leider ein wenig bewölkt und frisch aber das hält uns nicht vom Schnorcheln ab!
Eine Stunde dürfen wir durch die Riffe schwimmen um die kunterbunte Welt der Fische zu bestaunen.Manche sehen so witzig aus, dass ich unter Wasser lachen muss - Wasser im Schnorchel
-.-. Isabelle die kleine Wasserratte will gar nicht mehr raus aus dem Meer und
ist die letzte die schließlich das Boot erreicht.
Under Water in Down Under
Nach Unter- geht es nun Überwasser zur heiß ersehnten Insel.
Wir erreichen die andere Seite und wandern durch den Nationalpark der bisschen
Dschungelfeeling vermittelt zur Aussichtsplattform- und sind platt! Was für ein Ausblick! Wunderschöner,
weißer Sand und türkises Meer. Würde ich nicht direkt davor stehen, wäre ich
mir sicher, dass es gephotoshopt ist! – Wir sind am Whitehaven Beach!
#nofilter
Paradise
Dann ist es endlich soweit, wir laufen direkt zu den
Sandbänken und werden fast geblendet, so weiß ist der Sand. Ich singe die ganze
Zeit „Aruba Jamaica“, dann nutzen wir die Gunst der Stunde und die wunderschöne
Kulisse um ein paar schöne Fotos zu machen. Bei den Versuchen ein Rad zu
schlagen machen wir uns fast in die Hose vor lachen, weil es so unsportlich und
schlecht aussieht :D
Yogafigur "der Frosch"
"die verkrüppelte Giraffe"
Fun in the Sun
Hier bleib ich!
Am späten Nachmittag kommen wir erschöpft, aber glücklich
wieder Zuhause an. Was für wunderschöne Tage wir hier verbracht haben! Wenn wir
in Cairns keinen Job finden, kann ich mir definitiv vorstellen hier zu arbeiten
und länger zu bleiben – eine Stadt genau nach meinem Geschmack J
Heute Nacht fahren wir aber erst einmal zusammen mit Todd
& seiner Freundin nach Cairns zum Campen.
Isabelle und ich treffen uns am Montagmorgen vor meinem
Hostel. Endlich sind die Mannaschwestern wieder vereint! Isabelle die von mir
vor Jahren den Spitznamen „Schörli“ bekommen hat, sieht aus wie ein kleines
Hippie-Dschungelkind. Bevor sie zu mir nach Brisbane geflogen ist, hat sie
einen Monat mit anderen Backpackern ein Leben im Wald geführt und somit in der
Wildnis gelebt. Irgendwie erinnert sie mich an Mogli, deshalb: Schörli +
Mogli = Schogli. Der Name ist so schlecht, dass wir beide lachen müssen, aber
sie wird schon noch merken, dass es mein Ernst ist :D.
Wir freuen uns beide riesig uns wieder zu sehen und machen
uns nach einem kleinen Frühstück auf Richtung Norden, das Ziel: Airlie Beach,
wie? Hitch Hiking!
Voller Motivation starten wir mit unseren 20kg Rucksäcken mitten
in der Stadt los Richtung Highway. Heute ist der heißeste Tag seit langem und
wir finden einfach keine Haltebucht oder Tankstelle an welcher wir anfangen
können. Nach zwei Stunden gehen, stehen, warten, schwitzen, hoffen winken wir
uns ein Taxi heran und lassen uns zur nächsten Tankstelle an der Autobahn
fahren – sonst kommen wir nie aus dieser Stadt raus! Ab da geht alles ganz fix
und wir werden durchgehend von Truck- und Autofahrern mitgenommen.
Die Motivation sinkt mit den steigenden Temperaturen
Psychologiestunde im Auto
1122 Kilometer vor uns!
Am Abend erreichen wir Childers ein kleiner Durchfahrtsort mitten im Nirgendwo. Da wir noch kein Zelt haben suchen wir in Google nach dem
nächsten Hostel. Gibt man jedoch „Childers Hostel“ ein kommen nur Nachrichten
über den tragischen Brand eines Hostels und wie einige Backpacker dort ihr
Leben verloren #sehrberuhigend
Am Ende landen wir in einem Working Hostel, dass die
Unterkunft für Arbeiter auf der Farm ist. Die Bedingung, wir dürfen nur dort
schlafen, wenn wir am nächsten Tag auf einer Tomatenfarm arbeiten. Wir sagen
zu, es bleibt uns ja nichts anderes übrig. Das Hostel ist heruntergekommen und
alles stinkt. Wir teilen uns das Zimmer mit zwei Schweden, die seit 9 Monaten
in Australien sind, aber noch nichts von diesem Land gesehen sondern nur
gearbeitet haben. Ich weiß nicht ob ich be- oder verwundert bin. In einem so wunderschönen Land, an so einem Ort zu versiffen, ist für mich
kaum nachvollziehbar. Wir bekommen heraus, dass die Bezahlung für Tomaten
pflanzen so schlecht ist und wir danach nochmal für die Dusche zahlen müssten.
Es wäre mehr Verlust als Gewinn also, setzen wir uns zur Wehr und schaffen es,
dass wir doch nicht auf die Farm müssen. Juhu!
Ich brauche eine Beschäftigung und verkrieche mich in die
Küche um nach dem anstrengenden Tag zumindest eine gesunde Stärkung zu zaubern.
Schon gleich werde ich von 5 somalischen Gastarbeitern umzingelt die seit 6
Monaten auf der Lemonfarm arbeiten und dort gut Geld verdienen. Die Jungs fackeln
nicht lange und schon erhalte ich die ersten Heiratsoffers, but:„No thank you
guys“.
Der einzige "Club" in Childers mit Isabelles Namen!
Am nächsten Tag reisen Isabelle und ich gleich weiter und
haben Glück, denn gleich das zweite Auto, dass uns mitnimmt fährt bis nach
Mackay also 7h Autofahrt schon mal sicher. Doch zu früh gefreut, die Dame um
die 70, ist wirklich sehr eigen. Ich habe noch nie jemand so alten so viel
fluchen gehört. Ihr Lieblingswort ist „bloody“, welches sie mit Leidenschaft
mit allen Wörtern koppelt. Ihr Auto ist
sehr alt und die Klimaanlage funktioniert nicht, doch Fenster aufmachen ist
verboten, da das Auto dann mehr Benzin verbraucht und sie ziemlich geizig ist
#siebenstundensauna! Zudem verlangte sie am Ende auch noch Geld, was bei Hitch
Hiking genau vermieden werden sollte, aber gut. Der meist einspurige Highway
ist, wie in den meisten teilen Australiens, auf 100 km/h beschränkt und voller
Baustellen. Es geht zäh voran, doch da sich die Umgebung kaum verändert und
fast kein Ort auf dem Weg liegt, verliert man komplett das Zeitgefühl. Zum
ersten Mal sehe ich Känguruherden auf Wiesen grasen und ein schönes Feuer auf
Zuckerplantagen bei welchem die scharfen Blätter vor dem Ernten abgeflammt werden. Während der Autofahrten
erfährt man viel von den Menschen und ich bin überrascht wie eigenbrötlerisch
die meisten Australier sind. Die zwei Kerle in unserem Alter waren noch nie
außerhalb ihres Staates Queensland, haben also nie etwas anders gesehen.Die alte Frau, deren Haut komplett zerstört
ist ,ermahnt uns die ganze Zeit Sonnencreme zu benutzen wegen Hautkrebs. Das paradoxe
dabei ist, dass sie während dessen raucht (die einzigen schönen Minuten mit
offenem Fenster!).
SAUTO --> eine Mischung aus Sauna und Auto!
...und hinter uns nichts!
Zuckerrohrplantagen on fire
Ein weiterer junger Kerl nimmt uns mit bis nach Proserpine, von wo aus uns mein Freund Todd abholt. Um 21:00 Uhr erreichen wir endlich sein
Haus und ich bin überglücklich, nach 1122 Kilometern endlich am Ziel angelangt
zu sein. Er nimmt uns herzlich auf und wir fühlen uns gleich wohl in dem
schönen Häuschen.
"Take it easy!
Don`t let the sound of your own wheels let drive you crazy"
Isabelle und ich nehmen uns vor so schnell es geht ein Zelt
zu besorgen, so sparen wir uns Hostel und müssen bei einbrechender Dunkelheit
(18 Uhr) nicht befürchten keine Unterkunft mehr zu finden. Die nächsten Tage
werden wir hier in dem süßen Ort Airlie Beach verbringen mit viel Sonne &
Meer, Bericht folgt! J